Konzerne bereiten sich auf Ende des Euros vor

aufschwung

Über die Zukunft von Europas Gemeinschaftswährung hat sich bislang vor allem die Finanzindustrie große Sorgen gemacht. Mittlerweile sehen jedoch auch viele internationale Großunternehmen der Realwirtschaft ein mögliches Ende des Euro als wahre Bedrohung. Schon seit einiger Zeit bereiten sich deshalb viele Konzerne gezielt auf solch ein Szenario vor, da sie Angst davor haben, dass Europas Politik die zugespitzte Schuldenkrise nicht in den Griff bekommt. Die Führungskräfte werden vor allem durch die immer verzweifelteren Lösungsvorschläge für die Schuldenkrise in Alarmbereitschaft versetzt. Dazu zählt beispielsweise die Idee, dass die Europäische Zentralbank dem IWF Finanzmittel leiht, welches dieser an stark verschuldete Euro-Staaten weitergibt. Auch der mögliche Austritt Griechenlands aus der Gemeinschaftswährung verstärkt bei den Konzernverantwortlichen das Gefühl, dass ein baldiges Auseinanderbrechen des Währungsraums durchaus realistisch ist. Andre Morgan, Europa-Chef des weltgrößten Spirituosenkonzerns Diageo, ist einer dieser Manager. Sofern staaten aus dem Euro austreten, wird ihre neue Währung zwangsweise stark abgewertet, woraufhin die Importmarken deutlich teurer werden. Eine Gefahr für die internationalen Großkonzerne sind jedoch nicht nur die schnellen Preisgefälle sondern auch die Auswirkungen auf Kreditvereinbarungen oder laufende Verträge. Der deutsche Siemens-Konzern hat sich auch eine mögliche Verschärfung der Euro-Krise in Stellung gebracht. Schon im letzten Jahr hat Siemens deshalb eine eigene Bank gegründet, welche sich nur um die eigenen Finanzanlagen seines Konzerns kümmert. Somit ist Siemens in der Lage, direkt bei der EZB Geld anzulegen. Mittlerweile sollen es bereits zwischen vier bis sechs Milliarden Euro sein, welche der Konzern in Sicherheit gebracht hat.

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