Gaddafis Heimatstadt wird verstärkt angegriffen

Foto: aboutpixel.de / Oya 2 © norbert vollmert

Auf der Suche nach dem einstigen libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi unterstützt die Nato die Rebellen mit allen Mitteln. Die Heimatstadt Sirt des Despoten, wo zum großen Teil noch von Regierungstruppen Gaddafis kontrolliert wird, wurde am Wochenende von dem Militärbündnis unter starken Beschuss genommen. Außerdem zerstörten die Kampfjets drei schwere Militärfahrzeuge, sowie vier Radarstationen und zwei Boden-Luft-Raketensysteme in der nahen Umgebung. Nach wie vor sind die Aufständischen dringend auf die Hilfe der Nato angewiesen, da sie vor Sirt stehen und kaum vorwärts kommen. Für die Erstürmung der Stadt benötige man laut Medienberichten viel mehr erfahrene Kämpfer. Ein Großteil der Rebellen ist jedoch noch in Tripolis und befriedet die eingenommene Hauptstadt. Die Übergangsregierung verhandelt momentan mit den Stammesführern über eine friedliche Stadtübergabe von Sirt. Sollte dem nicht bis zum kommenden Wochenende zugestimmt werden, müsse die Geburtsstadt Gaddafis gewaltsam erstürmt werden. Anscheinend fürchten sich die Aufständischen immer noch vor eventuell vorhandenen Raketen hoher Reichweite sowie diversen Chemiewaffen. Der Chef des Übergangsrates, Mustafa Abdul Dschalil, betonte unterdessen, dass der Despot Gaddafi immer noch gefährlich sei und forderte die Nato dazu auf, dass sie die Libyer weiter vor diesem Tyrann beschützen. Für die Auslieferung Gaddafis hat der Übergangsrat eine Belohnung von 1,3 Millionen Dollar versprochen und daneben Straffreiheit für denjenigen zugesichert, der den Despoten gefangen nimmt oder tötet. Nach und nach kommen immer schlimmere Gräueltaten heraus, die das alte Regime am eigenen Volk begangen hat. Kurz nach der Erstürmung von Tripolis haben die Militäreinheiten dutzende Gefangene in einer Lagerhalle erschossen und verbrannt. Über 10.000 Häftlinge wurden bereits von den Rebellen befreit, jedoch seien weitere 50.000 Menschen verschollen, von denen viele in den unterirdischen Anlagen des despoten vermutet werden.

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