Griechen-Krise wird zur Gefahr für die Euro-Zone

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Obwohl Griechenland Notkredite von 110 Milliarden Euro zugesagt wurden, schlittert das Land weiter aus eine Staatspleite zu. Nun sucht die Eurozone verzweifelt nach Wegen, wie sie mit einer derartigen Pleite Griechenlands sowie der damit verbundenen Unsicherheit in der Währungsunion umgehen soll. Neben weiteren Finanzspritzen wird auch über einen Schuldenverzicht oder der Rückkehr zur alten Währung Drachme nachgedacht. Der Chef von dem ifo-Institut, Hans Werner Sinn, hält ein Euro-Austritt Griechenlands im Gegensatz zu weiteren Finanzspritzen für das kleinere Übel. Jedoch lehnt dies neben dem Euro-Gruppenchef Jean Claude Juncker auch das Land Griechenland entschieden ab. Die wirtschaftlichen sowie politischen Auswirkungen sind in dem Fall nicht nur für Griechenland unabsehbar, da sich solch ein  Schritt niemals zuvor ereignete. Immer mehr Ökonomen sprechen sich allerdings in wirtschaftlicher Hinsicht zur Rückkehr der alten griechischen Währung aus. Da diese Währung dann wesentlich schwächer im Vergleich zum Euro wäre, könnten sich Produkte aus Griechenland weltweit einfacher und günstiger verlaufen lassen, was wiederum die lahmende Wirtschaft in Schwung bringen würde.

Mit solch einem Vorhaben könnten sich jedoch im gleichen Zug die Schulden des Landes auf einen Schlag verdoppeln. Viele Griechen würden außerdem die Banken des Landes stürmen, um ihr Geld in Euro abzuheben, bevor dieses massive Wertverluste hinnehmen muss. Somit ist für Griechenland ein Euro-Austritt in der jetzigen Situation ausgeschlossen. Die Gläubiger Griechenlands müssten hingegen bei einer möglichen Umschuldung auf viel Geld verzichten. Mit diesem Schritt könnte sich jedoch das Land finanziell sowie wirtschaftlich erholen und wieder zu alter Stärke zurückfinden. Durch eine Umschuldung würde Griechenland allerdings auch das Vertrauen auf dem weltweiten Finanzmarkt verlieren. Als letzte Alternative bleiben nur noch weitere Finanzspritzen in Milliardenhöhe. Erst im März dieses Jahres wurde die Rückzahlungsfrist auf knapp acht Jahre verdoppelt und eine Zinserleichterung zugesagt. Je nach Situation dürften auch weitere Fristverlängerungen sowie erneute Zinssenkungen folgen. Daneben könnten Zielmarken verschoben sowie Vorgaben der EU zur Haushaltssanierung drastisch gelockert werden.

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