Euro-Rettung wird von Bundesbankchef kritisiert

Foto: aboutpixel.de / körbchengrößen © R. Brack

Der Bundesbankchef Jens Weidmann rechnet bei dem derzeitigen Umgang der Schuldenkrise mit mehr Risiken als Chancen. Daneben fordert er einen Notfallplan und kritisiert zudem die neuen Steuerpläne. Vor allem für die Beteiligung der Versicherungen und Bankinstitute an den Rettungskosten hat er wenig Verständnis. Zudem ist er gegen eine Zinssenkung auf Rettungskredite und dem Vorhaben, dem EU-Rettungsfonds zu gewähren, dass dieser Staatsanleihen der krisengeplagten EU-Länder kaufen darf. Laut Weidmann hätte dies einen viel zu geringen Nutzen, hohe Kosten und daneben riskante Nebenwirkungen. Vor den Steuersenkungsplänen der Regierung solle man sich vorerst um die Sanierung der Staatsfinanzen kümmern, da die Bürger seiner Ansicht nach von einer guten Konjunktur, beispielsweise durch höhere Löhne, profitieren würden. Die Mehrheit der deutschen Wähler ist bislang auch gegen eine geplante Entlastung ab dem Jahr 2013, wie es die Union und FDP vorsehen. Im Herbst dieses Jahres will die Koalition festlegen, wie hoch die Entlastung der Bürger bei Sozialabgaben und Steuern im Wesentlichen sein soll. Insider rechnen mit Entlastungen zwischen sieben bis zehn Milliarden Euro. Die Konsolidierung des Haushalts müsse laut Weidmann wegen der hohen Schulden sowie der Risiken in der Finanzplanung unbedingt Vorrang haben. Die sowieso schon vorhandene gute Konjunktur könne durch eine Steuersenkung weiter befeuert werden, womit sich automatisch der Inflationsdruck erhöht. Die Bürger würden laut dem Bundesbankchef am Aufschwung durch höhere Löhne in diesem sowie im nächsten Jahr von rund drei Prozent teilhaben, womit er dieses Argument abwehrte.

Both comments and pings are currently closed.

Comments are closed.